Oliver Mamber – Fotografien

Geboren 1965 in Stuttgart.

Ab 1986 Studium der Chemie, danach wissenschaftlicher Mitarbeiter an einer Forschungseinrichtung.
1996 Promotion auf dem Gebiet der Farbpigmente.

Seit 1996 in einem Unternehmen der Automobilbranche im Bereich der Oberflächen- und Werkstofftechnik tätig.

Erste Kontakte mit der Fotografie bereits als Jugendlicher, ernsthafte Beschäftigung mit dem Medium ab der Studienzeit. Viele Jahre ausschließlich Farbfotografie.

Seit 2000 schwerpunktmäßig Schwarzweiß-Fotografie unter Einsatz analoger und digitaler Spiegelreflexkameras.
Sowohl die analoge chemische Verarbeitung von Filmen und Abzügen, als auch die Ausarbeitung digitaler Aufnahmen zum hochwertigen Fotodruck erfolgt dabei vollständig durch den Fotografen.

2002 bis 2006 Besuch mehrerer Workshops des Fotokünstlers Andreas Weidner und Verfeinerung der eingesetzten Aufnahme- und Labortechnik.

2003 Mitglied im Forum Visuelle TonArt und Gründungsmitglied der Fotogruppe Grauzone.

Seit 2008 zahlreiche Einzel- und Gruppenausstellungen zu Themen aus den Bereichen Architektur, Landschafts- und Sachfotografie.

Oliver Mamber – „La Serenissima“

Ausstellung wurde verlängert.

Oliver Mamber beschäftigt sich seit 3 Jahrzehnten intensiv mit der Fotografie. Besonders angetan hat es ihm dabei die Schwarzweiß-Fotografie, die auf einzigartige Weise erlaubt, durch gekonntes Spiel mit Licht und Schatten Stimmungen einzufangen, aber auch eine Reduzierung der Bildinhalte bis hin zur Grafik möglich macht.
Oliver Mambers Fotografie erfolgt auch heute noch oft analog auf Film mit einer rein handwerklichen Ausarbeitung der Bilder im eigenen Fotolabor bis zum klassischen Barytabzug.
Neben der analogen setzt er aber auch, wie in der aktuellen Ausstellung, die digitale Fotografie als Werkzeug ein, wobei die Aufnahme zunächst stets in Farbe erfolgt. Bei den Fotos, die für eine Ausarbeitung in Schwarzweiß bestimmt sind, erfolgt die Umwandlung in Graustufen erst später am Computer, wobei aber ausschliesslich Bearbeitungstechniken eingesetzt wurden, die den klassischen Dunkelkammertechniken entsprechen.
Auch bei den digital erzeugten Fotografien erfolgt die Ausarbeitung in Farbe oder Schwarzweiß allein durch den Fotografen, die Bilder werden von ihm mit alterungsbeständigen Pigmenttinten auf Barytpapier gedruckt und auf Archivkarton aufgezogen.

Die Aufnahmen der Ausstellung „La Serenissima“ erfolgten in den Jahren 2011 – 2018.

„La Serenissima“, sinngemäß „Die Durchlauchtigste“ ist eine historische Bezeichnung für die Stadt-Republik Venedig, noch aus der Zeit, als Venedig eine international bedeutende Wirtschafts- und Seemacht war, deren einstiger Reichtum und Einfluß auch heute noch beim Anblick der zahllosen prachtvollen Kirchen, Paläste und Plätze zu spüren ist, auch wenn an vielen Gebäuden der Zahn der Zeit und des langsamen Verfalls spürbar nagt.
Den Fotografen verbindet mit Venedig seit seinem ersten Besuch vor rund 20 Jahren eine intensive Beziehung, die ihn immer wieder in die Lagunenstadt zurückkehren läßt.

In der Tat ist es schwer, manche würden sogar sagen unmöglich, nicht von Venedig in ihren Bann gezogen zu werden. Der Zauber Venedigs erschließt sich insbesondere, wenn man sich nicht nur zu einem kurzen Tagesbesuch auf der Durchreise entschließt und dann versucht, in kurzer Zeit möglichst viele der Prachtbauwerke rund um Markusplatz und Rialtobrücke zu besichtigen. Dies läßt dann häufig eher die unangenehme Erinnerung an stundenlanges Schlange stehen zwischen ganzen Bus- und Schiffsladungen anderer Tagestouristen, mühevolles Hindurchschlängeln an der Promenade und völlig überteuerten Getränken und Sandwiches auf dem Markusplatz zurück.

Der wahre Reiz Venedigs erschließt sich dem, der sich Zeit nimmt für die Stadt, die touristischen Brennpunkte zumindest tagsüber meidet und sich in die stillen Gassen und Kanäle weniger überlaufener Viertel wie Santa Croce, Dorsoduro, Cannaregio und Castello treiben läßt. Dort wird man die besondere Stimmung der Stadt in aller Ruhe erspüren können, vielleicht bei einem Kaffee und einem Tramezzino in einer der kleinen Bars, oder bei einem Gläschen Wein (venezianisch „un ombra“) und schmackhaftem Essen auf einem der kleinen Campi.
Wenn man sich Zeit läßt, wird man bald schon die besondere Atmosphäre dieser Stadt ohne Autos spüren, und in den stillen Gassen mit ihren zahllosen Brücken und Kanälen täglich neue spannende Details entdecken. Einzigartig ist die Kombination aus morbidem Charme der uralten, auf unzähligen Eichenpfählen im feuchten Grund der Lagune stehenden Häuser mit ihren allgegenwärtigen Verfallspuren, und der selbstbewußten Lebendigkeit einer modernen Stadt mit all ihren Modegeschäften, Bars und kulturellen Veranstaltungen.

Intention des Fotografen ist es, das für ihn typische Venedig zu zeigen und das Nebeneinander der stillen Gassen, Campi und Kanäle einzufangen, stets mit einem Gespür für das Detail, beispielsweise in einem verfallenen Hauseingang oder Klingelschild. Auch den kleinen vorgelagerten Inseln Burano und Murano gilt ein kurzer Blick. Daneben kommen auch die in der Stadt lebenden Menschen nicht zu kurz, die Ihren alltäglichen Beschäftigungen nachgehen. Ein paar bekannte Ansichten Venedigs dürfen zur Abrundung ebensowenig fehlen.